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1961 wurde ich im schönen Ostfriesland geboren. Meine Geburtsstadt ist Emden, aufgewachsen bin ich aber im verschlafenen Leer.

Bis 1979 besuchte ich, zuerst mit Erfolg eine Grundschule und dann mit wesentlich weniger Erfolg das städtische Gymnasium. Da die meisten Lehrer nicht in der Lage waren, auch etwas schwierigere Charaktere zum lernen zu bewegen, musste ich mit der Mittleren Reife abgehen.

Mit dem idealistischen Vorsatz, dass es auch gute Polizisten geben sollte, begann ich nun meine Karriere bei der Bereitschaftspolizei Bremen. Aber Ideal und Wirklichkeit sind so zwei Dinge und ich merkte schnell, dass preußische Beamtentugenden nicht meinem Naturell entsprechen.

Da ich immer gerne auch mal das Gegenteil ausprobiere, bewarb ich mich 1981 als Krankenpflegeschüler in der Klinik St.-Jürgen-Str. Entgegen den Prophezeiungen meines Hundertschaftsführer beendete ich diese Ausbildung 1984. Ich arbeitete u. a. in einer Bremer Suchtklinik und im Arbeiterkrankenhaus Gröpelingen, bis mich das Schicksal in Form des Zivildienstes erneut auf andere Bahnen lenkte.

Eigentlich wollte ich weder Zivil- noch Wehrdienst machen, da beides für mich Zwangsdienst bedeutet. Mit einem Hinweis auf die Zeugen Jehovas, die freigestellt waren, da es sich im Ausland nicht gut machte die immer alle einzusperren, versuchte ich dem Bremer Verwaltungsgericht meine seelischen Nöte zu erklären, aber leider fruchtete das nicht, und so blieb nur die Wahl zwischen Knast und Individueller Schwerstbehinderten Betreuung. Ich entschied mich für Letzteres.

Während dieser Zeit keimte dann der Wunsch nach den höheren Bildungsweihen. Und anstatt wieder Pötte zu schieben, besuchte ich die selbstverwaltete Schule IFE (Institut für Erwachsenenbildung). Drei Jahre Selbstverwaltung stählten mich ausreichend für das Abitur und das Leben;)

Um in den vollen Genuss des Studentenlebens zu kommen, entschloss ich mich zu einem geisteswissenschaftlichen Studium. Max. 3 Vorlesungen pro Woche, kleine Seminare, persönlicher Kontakt zum Prof, viel Zeit ein Thema ausgiebig zu beackern, ja, das gab es damals noch. Das Studienfach hieß "Vergleichende Religionswissenschaften" und nach 4 Jahren war ich Diplom Religionswissenschaftler. Ein tolles Studium, eine schöne Studentenzeit, aber auch eine brotlose Kunst.

Mit kleineren Artikeln, einigen Sendungen für "Zeit und Geist" bei Radio Bremen, einem Lehrauftrag für die "Einführung in die allgemeine Kulturwissenschaft" im Studiengang "Internationales Tourismusmanagement" schlug ich mich durchs Leben.

Da aber nun auch die Familienplanung eingesetzt hatte war richtiges Geldverdienen angesagt. Zuerst als technischer Supporter und Verkäufer für nicht vorhandenen Strom beim Bremer Betrüger Vossnet, dann im Support bei SuSE und schließlich in einem Bremer Startup. Hier durfte ich noch die letzten Wehen des Internetbooms erleben, in der das Motto herrschte "Burn VC burn" (VC = Venture Capital") Es herrschte eine Menge Aufbruchstimmung und Spaß, immer bis zur nächsten Insolvenz.

Bis zur Coronahysterie machte ich die Öffentlichkeitsarbeit für die Freie Waldorfschule Bremen Osterholz.

Heute verdiene etwas Geld mit dem technischen Support für eine Nischenlösung im medizinischen Sektor. Der Kreis hat sich geschlossen. Den Broterwerb, die Erziehung meiner zwei Kinder und den Haushalt teile ich mir mit meiner Frau.

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